Capgemini Deutschland GmbH, Dr. Uwe Dumslaff

Münchner Managementgespräch: "Älter werden in der jungen IT-Branche"

Die IT-Branche ist verglichen mit anderen Branchen noch sehr jung - was ihrer gesellschaftlichen Bedeutung allerdings keinen Abbruch tut. Im Gegenteil: Seit Mitte der 90er Jahre überrascht sie immer wieder aufs Neue mit der ungeheuren Geschwindigkeit ihrer eigenen Entwicklung. Gleichzeitig musste die IT-Branche schneller als andere Branchen ,erwachsen' werden, sie musste reifen, geriet unter einen gewaltigen Professionalisierungsdruck -- ebenso wie die Menschen, die in und mit ihr arbeiten. Heute ist kaum noch etwas so wie vor 10 oder 15 Jahren. Und abgesehen von der technologischen Komponente sind es vor allem die beruflichen Perspektiven der Branche, die sich außerordentlich verändert haben. Schien zu Beginn noch alles möglich, kam es mit dem ersten Schock nach der Jahrtausendwende (DotCom-Blase) und dem zweiten im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2009 zu einschneidenden Veränderungen in der Branche. Die beruflichen Perspektiven wurden zunehmend zerbrechlich. Neue Wettbewerber - jung und hungrig - greifen in den Markt ein, und wiewohl die erste Generation der ITler immer erfahrener wird, wird sie doch eben auch älter und vielleicht weniger hungrig. Hinzu kommt mit steigender Nachfrage nach IT-Dienstleistungen ein dramatischer Fachkräftemangel bei gleichzeitig sinkenden Preisen und steigenden Personalkosten. Diese Entwicklungen unterstreichen die paradoxe Eigendynamik einer Branche, die zur Lösung technischer Probleme angetreten ist und seither spannende wirtschaftliche, gesellschaftliche und nicht zuletzt: organisationelle Fragen provoziert: Was muss/kann getan werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der IT-Branche auszubauen? Was bedeutet das für Perspektive und Karriere junger und nicht mehr ganz so junger Menschen in der Branche? Was passiert, wenn das Team einer Geschäftseinheit jedes Jahr im Durchschnitt ein Jahr älter wird? Viele Fragen und noch nicht so viele Antworten. Die Probleme, ihre Ursachen, die daraus resultierenden Handlungsfelder und Lösungsmöglichkeiten stehen im Zentrum des Vortrags von Dr. Dumslaff, der uns keine simplen Antworten auf komplexe Fragen geben, sondern Impulse für eine spannende und notwendige Diskussion liefern wird.

Dr. Uwe Dumslaff, geboren 1959, war nach seinem Studium der Informatik weitere sieben Jahre in der Software-Technik-Forschung tätig und schloss seine Promotion in Informatik 1994 an der Uni Koblenz ab. Seit nunmehr 18 Jahren arbeitet er in der IT-Industrie. Gegenwärtig ist Dr. Dumslaff Senior Vice President und Geschäftsführer der Capgemini Deutschland GmbH mit Schwerpunkt Profession (Technology & People). Zudem verantwortete er das Geschäft in den Sektoren Öffentliche Hand sowie Telekommunikation, Medien und Entertainment. Darüber hinaus ist Dr. Dumslaff eng mit der Forschung verbunden geblieben: Er ist seit 2010 Senator der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), engagiert sich in der Gesellschaft für Informatik und betreut Kooperationen mit zahlreichen Informatik-Lehrstühlen.

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